Methoden
Im folgenden finden Sie ein paar grundlegende Informationen zu den den Therapieverfahren, die in meiner Arbeit hauptsächlich Verwendung finden (Verhaltenstherapie, Schematherapie, Acceptance-Commitment-Therapie (ACT):
Verhaltenstherapie
Diese Therapieform setzt daran an, Verhaltensmuster zu erkennen, die wir uns im Laufe unseres Lebens angeeignet haben und ihr Ziel ist es, diese wenn nötig zu verändern oder flexibler zu gestalten. Mit „Verhalten“ ist sowohl das sichtbare Verhalten eines Menschen (was jemand tut) gemeint, als auch, wie ein Mensch denkt, fühlt und körperlich auf Situationen reagiert.
Viele unserer Verhaltensmuster, die wir im Alltag anwenden sind hilfreich und bringen uns gut durchs Leben. Einige sind aber recht starr bzw. wenig flexibel (wenn jemand beispielsweise immer nur das Negative an einer Situation sieht) und dadurch weniger hilfreich oder sogar hinderlich in der Lebensbewältigung. Sie können dann zu Problemen und psychischen Symptomen/Störungen führen.
In der Verhaltenstherapie lernen Sie, neue Denk- und Verhaltensmuster sowie neue, hilfreiche Strategien, um mit Schwierigkeiten im Leben umzugehen, in ihrem Alltag auszuprobieren (nach dem Motto : „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann“).
Zur Verhaltenstherapie gehört es somit auch, dass Sie zwischen den Therapiesitzungen kleine Aufgaben durchführen, wie beispielsweise ihre emotionale Reaktionen auf bestimmte Situationen zu beobachten oder auch etwas im Alltag einmal anders zu machen als bisher.
Die Verhaltenstherapie ist eine Therapieverfahren, die Ihre Fähigkeiten zur Lösung von Problemen fördert und dabei ihre bereits vorhandenen persönlichen Stärken, Kraftquellen und Erfahrungen nutzt.
Schematherapie
Die Schematherapie ist eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie, die von Jeffrey Young in den 1990er Jahren in den USA entwickelt wurde. Dieser therapeutische Ansatz bietet eine umfassende Sichtweise auf psychische Probleme und ist „störungsübergreifend“ wirksam.
Wichtig ist hierbei vor allem die Beziehung zwischen Therapeut*in und Patient*in.
Mit „Schema“ ist ein typisches Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen gemeint, die das Verhalten steuern. Diese Muster lernen wir in der Kindheit. Unsere Schemata dienen dazu, die wichtigsten psychischen Bedürfnisse (Grundbedürfnisse) zu befriedigen.
Diese Grundbedürfnisse sind :
- sichere Bindung
- Autonomie und Kontrolle
- Selbstwerterhöhung
- Lustgewinn und Unlustvermeidung
Werden die Grundbedürfnisse eines Menschen in der Kindheit oft nicht befriedigt oder gar verletzt, können ungünstige Schemata entstehen, die sich langfristig negativ auf das Leben der Betroffenen auswirken. Das bedeutet, dass das gebildete Schema immer dann aktiviert wird, wenn eine Person eine ähnliche Situation wie in ihrer Kindheit/Jugend erlebt.
Das Problem einer solchen Reaktivierung ist häufig, dass dieses Schema in der Kindheit sinnvoll und hilfreich war, im Erwachsenenleben allerdings oft zu Problemen führt.
Die Schematherapie hat das Ziel, diese ungünstigen Erlebens- und Verhaltensmuster, die im Laufe des Lebens entstanden sind, bewusst zu machen und so zu verändern, dass die Bedürfnisse zukünftig auf eine günstigere Weise befriedigt werden können. Dazu lernen die Betroffenen, die entsprechenden Gefühle und das Verhalten besser regulieren zu können. Dadurch reduzieren sich langfristig auch die psychischen Belastungen und psychischen Symptome.
Acceptance- Commitment – Therapie (ACT)
Das ACT- Verfahren ist ebenfalls eine Weiterentwicklung der Kognitiven Verhaltenstherapie. Die Acceptance-Commitment-Therapie wurde von Steven C. Hayes in den 1990er Jahren entwickelt. Die wichtigste Erkenntnis der ACT ist, dass logische Analysen und Einsichten in der Psychotherapie allein oft nicht zu Veränderung führen. Das Hauptziel dieser Therapieform ist es daher, die Werteorientierung zu stärken und Menschen dazu zu befähigen, ein engagierte und sinnerfülltes Leben zu führen.
Der Fokus liegt in dieser Therapieform unter anderem im Annehmen von Situationen, die außerhalb der persönlichen Kontrolle liegen sowie den eigenen gedanklichen und emotionalen Reaktionen darauf (Acceptance) sowie in der Verbindung mit persönlichen Werten und der Verpflichtung, entsprechend diesen Werten zu handeln (Commitment). Durch die Klärung existenzieller Fragen wie „Wofür soll mein Leben stehen?“, „Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“ sollen individuelle Grundwerte erschlossen werden, die dazu dienen können, sich von ihnen zu Verhaltensänderungen motivieren und inspirieren zu lassen.